Blitzenreuter Seenplatte (Druckversion)

Im Detail

Gangolf war ein Ritter am Hof des merowingischen Königs Pippin, dem Vater Karls des Großen. Seine Verehrung als Quellen- und Pferdeheiliger erfuhr im 11. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt. Der Wolpertswender Gangolfsbrunnen wird erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt. 1705 wurde in seiner Nähe die heutige sechseckige barocke Kapelle errichtet, der aber sicherlich ein Vorgängerbau weichen musste. Später wurde ein rechteckiger Altarraum angefügt.

Den Altar ziert die Figur des Kirchenpatrons, die Assistenzfiguren sind Apollonia und Agatha. Das Bild mit der sog. "Brunnenprobe" ist ein Frühwerk von Anton Sohn (1769-1840) aus dem Jahr 1790. Bis ins 19. Jahrhundert war die Kapelle ein wichtiges Wallfahrtsziel für die Bauern aus der Umgebung, die aus Dank für die Heilung ihrer Tiere Hufeisen an die Kapellentür nagelten. Die ursprüngliche Quelle versiegte 1924 durch einen Rohrschaden. Die angebaute Klause war bis Ende des 18. Jahrhunderts bewohnt, später diente sie der Ordensfrau Viktoria Hecht (1840-1890), der "Stigmatisierten von Wolpertswende" als Wohnhaus und Krankenlager.

Heilige Familie Gangolfskapelle Wolpertswende
Gangolfskapelle Wolpertswende Altar
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