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Die lachenden Erben der Biegenburg

Die Herren der Biegenburg und ihre lachenden Erben

Wappen

So karg wie die Reste dieser ehemaligen Burganlage - auf einem Plateau hoch über der B32 zwischen Staig und Blitzenreute gelegen - zu Beginn des 13. Jahrhunderts sind, so wenig zahlreich sind die schriftlichen Zeugnisse dieses alten Adelsgeschlechtes. Wie viele Adelsfamilien des Schussengaus und seiner Umgebung stammten die Vorfahren der Biegenburger wohl aus einem der Geschlechter der welfischen, später staufischen Ministerialen, unter denen sie eine herausragende Stellung einnahmen. Worauf auch ihr Wappen mit dem schreitenden, hersehenden Löwen hinweist.

Unsere Biegenburger zu Beginn des 13. Jhd's dienten inzwischen den staufischen Herren im Herzogtum Schwaben im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Die allermeisten nachweisbaren Urkunden, auf die ein Biegenburger sein Siegel setzte oder als Zeuge auftrat, beziehen sich auf den Reichskämmerer Heinrich II von Biegenburg, der um 1240 die Schenkin Engelburg von Schmalegg heiratete und so eine enge verwandtschaftliche Verbindung zwischen den Schmaleggern und Biegenburgern herstellte.

In die lokale Geschichte eingegangen ist Reichskämmerer Heinrich II, als er 1264 auf seiner Burg eine Deutschordenskommende gründete, der er seine Besitzungen in Altshausen stiftete. Schon ab 1267 (Heinrich II war wohl inzwischen verstorben, Sohn Heinrich ins Kloster eingetreten) hatte die Kommende ihren Sitz in Altshausen, wo sie über 4 Jhd.e bestand und mit dem heutigen Schloss einen imposanten Mittelpunkt darstellt.

Bald nach Heinrichs Ableben kam die Biegenburger Herrschaft mit ihrem umfangreichen Besitz in Staig, Blitzenreute und Messhausen samt der Burganlage an die Verwandten aus Schmalegg.

Modell Biegenburg
Wappen

Der Neffe Engelburgs nannte sich ab 1270 Schenk Konrad von Biegenburg. Sein Wappen zeigt den Schmalegger Doppelhaken. Die Schenken von Schmalegg waren nun über 130 Jahre die Herren auf der Biegenburg. Letzter Besitzer war die Familie des Ulrich von Hörningen, der in der 2. Hälfte des 14. Jhd. in die Schenkenfamilie einheiratete, sich aber 1404 gezwungen sah, den gesamten Biegenburgbesitz um 6000 Goldgulden an das Kloster Weingarten zu verkaufen.

An der Erhaltung der Burganlage hatte das Kloster nur wenig Interesse, so dass die Burganlage spätestens im 16. Jhd. dem Zerfall preisgegeben war und fortan als Steinbruch genutzt wurde. Bis etwa in die Zeit der Bauernkriege (1525) wurde der erworbene Besitz als "Herrschaft Biegenburg" bezeichnet und von einem Amtmann verwaltet.

Lohnend ist der Besuch der ehemaligen Burganlage besonders im Winter (bei guter Fernsicht), wenn keine Blätter den Blick ins Schussental, zur Waldburg, zur Berger Kirche und zu den Alpengipfeln versperren.

Erstellt: 04.12.2012, Manfred Traub
Historischer Zeitraum: 1200 - 1500 n. Chr.
Verfasser/Quellen: E.Frey (7), A. Neuburger (8)
Stichwörter: Biegenburg, Welfen, Staufer

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